Seit meinen ersten Anfängen im Trainingsbereich habe ich versucht, trockene Materie durch verstehbare Beispiele und vielen Übungen an den Projekten der Teilnehmenden witziger, spritziger und verstehbarer zu machen.
Der erste Workshop für Erfahrungsorientiertes Lernen
2005 war ich in einem Workshop mit dem Thema ErfahrungsOrientertes Lernen in Wien. Den ganzen Vormittag schon führten wir ein Lernprojekt nach dem anderen durch und lernten, wie dieses „ErfahrungsOrientierte Lernen“ funktioniert. Nach dem Mittagessen kam dann eine Kommunikationsaufgabe – das Tool heißt KommunikARTio – und nach wenigen Minuten sagte ein Teilnehmer laut und sehr energisch zu einem anderen: „Sei endlich ruhig! Du gehst mir schon den ganzen Tag auf die Nerven …!“ Das war ein hochemotionaler Moment und ich dachte mir, dass ich mehr über diese Methode erfahren will, die in so kurzer Zeit solche Emotionen erzeugen und dadurch mehr Lernen erreichte.
Erfahrungsorientiertes Lernen – eine Definition
Aktuelle Ergebnisse der Hirnforschung und Neuro-Didaktik zeigen: Worte allein sind für das Lernen nur ein sehr eingeschränktes Medium. Es gilt also mehrere Sinne mit einzubeziehen, teilweise sogar den ganzen Körper. Aktivierung, Emotion im Erlebnis und Reflexion — darin stecken viele Potenziale. Die Kunst liegt darin diese zu wecken und nutzbar zu machen. Erfahrungsorientiertes Lernen ist dabei das Mittel der Wahl, das diese Erfahrungen aus dem Lernprozess und den daraus folgenden Transfer ermöglicht.
Ablauf einer Lernerfahrung mit EOL
Bevor es überhaupt losgehen kann, braucht es eine Auftragsklärung. Im Trainingskontext ist das die Trainingsbedarfsanalyse, die die gewünschten Ergebnisse, die Zielgruppe, die Lernziele, den Transfer und eben auch die Inhalte klärt. Um diese Inhalte dann erlebnisorientiert rüberzubringen, dazu bedarf es der folgenden drei Schritte: Inszenieren, Durchführen und Bedeutung geben.
Beim Inszenieren geht es darum, eine passende Isomorphie – also eine Gleichgestaltung des Lernprojektes und der Erlebniswelt der Teilnehmenden – herzustellen, damit diese während des Lernprojektes möglichst authentisch reagieren. Dies wird durch die Auswahl des geeigneten Tools, einer guten Planung der Rollen, der Regeln und Rahmenbedingungen und durch die Verwendung der „kulturellen Sprache der Gruppe“ erreicht.
Beim Durchführen sollte die Gruppe eine selbständige Lösung schaffen. Dabei ist es gewünscht, dass sie „angemessen Scheitern“. Also nicht komplett aufgeben, sondern vorübergehend an ihre Grenzen und somit auch in Emotion kommen. Die Trainer zieht sich während dieser Phase zurück in die Beobachterrolle, er notiert interessante Prozessschritte und hält sich bereit für Interventionen zur Unterstützung.
Bedeutung geben: Bei diesem Schritt geht es für den Trainer darum, mit den Teilnehmenden die Inhalte zu erarbeiten, die laut Trainingsbedarfsanalyse als Ziel definiert sind. Geht es zum Beispiel um Kommunikation, spricht man je nach Anforderung über klare Kommunikation, gutes Zuhören oder übt das Feedbackgeben. Ist Coaching das Thema, kann es um die Rollenklarheit des Coaches gehen. Auf jeden Fall geht es im dritten Schritt darum, den Transfer zu gestalten. Es braucht gute, anwendbare Ideen für den Alltag, die Möglichkeit, dies noch einmal im Training zu üben. Erst dann werden Brücken in den Alltag gebaut, die bei der dauerhaften Umsetzung helfen sollen.
Mini-Exkurs: Das erinnert stark an den erfahrungsbasierten Lernzyklus nach Kolb bei dem vier Schritte verbunden werden: die konkrete Erfahrung, das Beobachten und die Reflexion, die abstrakte Begriffsbildung und das aktive Experimentieren.
Meine vorübergehende Verwirrung beim Erfahrungsorientierten Lernen
Während des Trainings war ich durchaus verwirrt. Mir war klar, dass ich das alles trefflich in einer Teamentwicklung einsetzen konnte, aber unklar, wie ich das bei meinen Trainings, in denen es um Projektmanagement, Prozessmanagement und Statistik ging, einsetzen sollte.
Ich habe dann begonnen, die Tools in den Softskill-Teilen einzusetzen und auszuprobieren, welche Wirkung dabei erzeugt wird.
Erfahrungsorientiertes Lernen: Der Aha-Effekt
Eine Erfahrung bei einem Training in Istanbul hat dann einen riesigen AHA-Effekt erzeugt. Es ging um Lean Six Sigma und Prozessverbesserung und ich habe den Energiser „Stühle kippeln“ nach dem Mittagessen durchgeführt. Dabei werden Stühle in einem Kreis aufgestellt, die Teilnehmen stehen hinter den Stühlen, kippen diese nach außen und müssen eine ganze Runde gehen, ohne dass ein Stuhl dabei fällt.
Nach erfolgreicher Durchführung der Übung – und von mir völlig ungeplant – sagte ein TN zu mir: „Anna, das ist doch wie Taktzeit!“ und ein anderer: „Und wie Standardisierung.“
Und ich hatte einen wachen Augenblick und habe erkannt: Ja, genau! Ich schnappte mir ein Flipchart und einen Stift und frage: „Was hat es hier gebraucht, um die Taktzeit bzw. Standardisierung einzuführen?“ und bekam von den Teilnehmenden Antworten, die die Theorie abbildeten, die ich sonst eher monologisch von mir gegeben hätte.
Ganz generell leite ich aus einer Erfahrung die Theorie am Flipchart ab und habe gleichzeitig die Teilnehmenden voll involviert. Großartig!
Erfahrungsorientiertes Lernen und die METALOG® Tools
EOL funktioniert bei vielen Themen und den unterschiedlichsten Kontexten in der Erwachsenenbildung ebenso wie in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im Unterricht und im außerschulischen Bereich.
Das geht sehr gut mit den METALOG® Training Tools. Ein besonderes Highlight für mich ist PerspActive, denn es ist für mich das einzige Tool, bei dem keiner den gesamten Prozess permanent kontrollieren kann. Irgendwer übernimmt natürlich am Anfang die Verantwortung, doch sobald das Tool gedreht wird, muss jemand anders die Verantwortung übernehmen. Gleichzeitig muss er beschreiben, was er sieht, und das Ziel im Auge behalten und dabei sagen „Ja, das ist die richtige Richtung“. Und diese Übernahme von Verantwortung und Führung passiert bei diesem Tool andauernd.
Ein weiteres Lieblingstool ist sicher KommunikARTio, weil es einfach genial ist für alle Arten von Kommunikation, für das Klären von Zusammenarbeit in virtuellen Teams und zum Erklären der Metaebene. Und nicht zu vergessen sind die EmotionCards: Die dürfen bei keinem Training fehlen!
Doch nebst der Verwendung der Tools ist es die Methode dahinter, die dann auch mit ganz einfachen Lernprojekten durchgeführt werden können – mit Gegenständen, die in jedem Raum zur Verfügung stehen: Stühle zum Stühle kippeln und Übungen mit Moderationskarten und Flipchartstiften, die oft als Energiser durchgeführt werden und so viel mehr Potential hätten.
Erfahrungsorientiertes Lernen hat meine Arbeit bereichert
Die Teilnehmenden sind beim EOL geistig, körperlich und emotional beteiligt. Das ist für diese am Anfang oft ungewohnt, aber die Lernenden kommen dann recht schnell darauf, dass sie selbst richtig was davon haben. Denn die Inhalte werden leichter behalten und der Transfer gelingt leichter. Nur was am Montagmorgen im Alltag anders gemacht wird, kann als echte Veränderung durchgehen.
Für mich als Trainerin ist Erfahrungsorientiertes Lernen eine ausgezeichnete Methode, meiner Verantwortung gerechter zu werden: Ich schaffe bessere Voraussetzungen, damit Lernen gelingen kann.
Wissen weitergeben – Weiterbildung EOL
Seit 2016 bin ich EOL-Trainerin und biete Seminare im Ausmaß von 1 – 12 Tagen für Trainer, Coaches, Berater, Pädagogen, Personal- und Organisationsentwickler, Ausbilder, Psychologen, Therapeuten und Interessierte an erfahrungsorientierten Lernkonzepten an. Interesse geweckt? Hier geht’s zur detaillierten Beschreibung der Weiterbildung.
Erfahrungsorientiertes Lernen in der Trainingspraxis
Du möchtest wissen, wie Erfahrungsorientiertes Lernen im Training aussehen und wirken kann? Sehr gut! Für das METALOG® Fieldbook (2022) habe ich zwei Beiträge mit zwei Einsatzszenarien geschrieben. Anna Langheiter im METALOG Fieldbook.
So viele spannende Inhalte! Und nur so wenig Zeit?
Wenn Sie als Fachexperte Trainings vorbereiten oder als Trainer oder Trainingsdesigner unterwegs sind, dann stellt sich immer wieder die Frage: Wie um alles in der Welt kann ich die vielen, guten und so wichtigen Inhalt in der vorgegebenen und meist viel zu kurzen Zeit trainieren? Wie kann ich Lerninhalte sinnvoll reduzieren?
Schon bei der Erstellung der Trainingsbedarfsanalyse beginnt der Spagat zwischen gewünschten Inhalten und der Zeit. Beim Zusammenstellen der Inhalte erhärtet sich der Verdacht. Und spätestens beim detaillierten Design kommt man um eines nicht mehr herum: die oft radikale Reduktion der Inhalte, damit das wirklich Wichtige trainiert und geübt wird und auch noch ausreichend Zeit für die Transferplanung zur Verfügung steht. Das bewusste Auswählen und Vereinfachen der Inhalte nennt man didaktische Reduktion.
Definition – Didaktische Reduktion
„Didaktische Reduktion findet statt, wenn umfangreiche und komplexe Inhalte für die Lernenden ausgewählt und aufbereitet wurden. Die Auswahl der Inhalte bezeichnet die curriculare Perspektive, die Konzentration und Vereinfachung die vermittlungstechnische“, so schreibt Martin Lehner in seinem Buch „Didaktische Reduktion“. Und in aller Kürze: Trennen wir das Lernwürdige vom Lernmöglichen!
Generell ist die didaktische Reduktion ein Kernelement der Wissensvermittlung, in deren Mittelpunkt immer die Lernenden stehen. Und es ist ein nicht so oft erwähntes und doch äußerst wichtiges Thema und die Bedeutung der didaktischen Reduktion wird immer größer: Denn die Inhalte werden immer mehr, während die Zeit für die Vermittlung von den Unternehmen zunehmend reduziert wird. Umso wichtiger ist es, zu wissen, wie man zu dem „wenigen Wichtigen“ kommt, das die Teilnehmenden benötigen. Somit bedeutet „Didaktische Reduktion“, dass Lerninhalte für die Lernenden so aufbereitet werden, dass diese überschaubar und verständlich sind. Aus einer großen Stofffülle wird eine Auswahl der Lerninhalte getroffen, dann werden die Inhalte noch weiter auf das Wesentliche konzentriert.
Geschichte der didaktischen Reduktion
Ohne Zweifel gab es zu allen Zeiten das Problem in der Pädagogik, komplexe Inhalte für die Lernenden begreifbar zu machen. Wolfgang Klafki hat sich mit der Frage beschäftigt, wie man die Themen herausfiltern kann, die für die Lernenden von Bedeutung sind. Er hat im Rahmen der Didaktischen Analyse fünf inhaltliche Grundfragen thematisiert, die sich ein Trainingsdesigner bei jedem neuen Seminarkonzept neu stellen sollte und die sich auch in meiner Arbeit bewährt haben:
Exemplarische Bedeutung: Welchen größeren Sinn- oder Sachzusammenhang erschließt der Inhalt?
Gegenwartsbedeutung: Welche Bedeutung hat das Thema derzeit?
Zukunftsbedeutung: Worin liegt die Bedeutung des Themas in der Zukunft?
Struktur des Inhaltes: Welche Struktur ist vorgegeben oder wie kann Struktur gegeben werden, wie kann man dadurch zur Vereinfachung beitragen?
Zugänglichkeit: Wie können die Inhalte begreiflich und zugängig gemacht werden?
Methoden zur didaktischen Reduktion
In meiner Arbeit als Trainingsdesignerin habe ich Lieblingsmethoden gefunden, die mir bei der didaktischen Vereinfachung helfen. Was zu Beginn noch unstrukturiert und zugegebenermaßen Bauchgefühl war, hat dann hilfreiche Methoden gefunden, die nach außen Transparenz schaffen und auch in der Anwendung mit Auftraggebern und größeren Teams funktionieren.
Kopf, Herz, Hand
Eine Methode ist es, die Lernziele mit Kopf, Herz und Hand zu beschreiben und dann die Inhalte genau darauf abzustimmen. Das Lernziel Kopf, zielt darauf ab, was die Teilnehmenden nach dem Training wissen und kennen. Sie haben danach Theorie- und/oder Faktenwissen. Dieses Lernziel Herz zielt auf die Veränderung von Einstellungen, Interessen, Werten und Haltungen bei den Teilnehmern ab. Das Lernziel Hand zielt darauf ab, was die Teilnehmer nach dem Seminar aufbauend auf der Theorie und/oder dem Faktenwissen anwenden können.
Sind diese Lernziele – schon in der Trainingsbedarfsanalyse – gut abgestimmt und auch im Hinblick auf den Faktor Zeit geklärt, kann nach diesen Kriterien die didaktische Reduktion erfolgen. Mit Kopf, Herz, Hand arbeite ich sehr gerne, wenn mir die Trainingsinhalte bekannt sind und die Dauer des Trainings überschaubar ist.
Criticality Matrix
Ist dem Trainingsdesigner der Inhalt neu und/oder arbeitet man mit Auftraggebern oder Fachexperten zusammen, die sich schwertun, Lernwürdiges vom Lernmöglichen zu trennen, dann kann die Anwendung der Criticality Matrix – eine extrem systematische Vorgehensweise zur Inhaltsreduktion – sehr hilfreich sein. Dies lehnt sich an den „Criticality Approach to Content Selection“ von Chuck Hodell an. Hodell beschreibt in seinem Buch „ISD (Instructional System Design) From the Ground Up” (Hodell, 2011) eine Vorgehensweise, die ich für meine Arbeit vereinfacht habe.
Ausgangsvoraussetzung zur Verwendung der Matrix ist die Erstellung einer Liste aller Inhalte, die geschult werden sollen. Besonders praktisch ist es an der Stelle, für jeden Inhalt ein Post-it® schreiben zu lassen. Dies beinhaltet dann sehr oft die ganz große Wunschliste der Auftraggeber und Fachexperten, die den Dreh von „alles muss geschult werden“ zum „wenigen Wichtigen“ noch nicht heraußen haben.
Erstellen Sie eine Tabelle, in der auf der Y-Achse die Häufigkeit abgebildet ist und auf der X-Achse die Wichtigkeit.
Nehmen Sie dann jedes Post-it®, überlegen Sie – wenn möglich mit dem Auftraggeber und den Fachexperten für jeden Inhalt, wie häufig (Y-Achse) die Teilnehmenden das Gelernte im Alltag einsetzen werden und kleben es dann in eine von vier Kategorien:
Kritisch: Hier geht es um Inhalte, die zwingend erforderlich sind, damit die Umsetzung des Lernziels erreicht werden kann. Hier kann es sich z.B. um rechtliche oder technische Inhalte handeln wie zwingende interne Abläufe oder Unfallverhütung.
Wesentlich: Das sind die Inhalte, die nicht kritisch sind und doch wichtig genug, da sie die Grundlage für eine gründliche Schulung bieten. Hierbei handelt es sich z.B. um Prozessschritte, Grundkenntnisse eines neuen Computerprogramms oder fachliche Inhalte.
Optional: Das sind die Inhalte, die nicht für die sofortige, häufige Anwendung gedacht sind. Sie beinhalten oft Hintergrundinformationen.
Unbedeutend: Das sind Inhalte, die nichts zum Lernziel beitragen. Oft sind sie aus Gewohnheit dabei, weil es immer schon geschult wurde oder weil ein Fachexperte das für außerordentlich wichtig hält. Diese Kategorie ist naturgemäß besonders umstritten.
Daraus ergibt sich ein klareres Bild, welche Inhalte trainiert werden müssen. Je weniger Zeit zur Verfügung steht, desto mehr wird man die Inhalte nehmen, die kritisch sind und zusätzlich darauf achten, welche Inhalte häufig verwendet werden.
Didaktische Reduktion an einem Beispiel einfach erklärt
Eine Steuerberatung hat einerseits Mitarbeiter, die für die Klienten monatlich die Abrechnung machen und Mitarbeiter, die für die GmbH-Abschlüsse zuständig sind. Das Seminar (in diesem Fall alle Post-it®links oben) , das für die Abrechnungsmitarbeiter konzipiert werden soll, wird alles beinhalten, was diese täglich, wöchentlich und monatlich brauchen. Das Thema GmbH-Abschluss muss man nicht behandeln, zumindest nicht in der Tiefe, die jemand haben muss, der diesen dann durchführt. Dies könnte ein weiterer Auftrag für den Trainingsdesigner sein (Post-it®). So kann die Criticality Matrix einerseits zu Klärung dienen, was wirklich geschult werden soll und gleichzeitig für Folgeaufträgen für den Trainingsdesigner sorgen.
Fazit oder wozu sollen Trainer und Trainingsdesigner etwas über didaktische Reduktion lernen?
Weniger ist mehr, heißt es. Und nur wenn wir es schaffen, das wenige Wichtige für die relevante Zielgruppe herauszufinden, dies gut „rüberbringen“, Zeit fürs Üben und für die Planung des Transfers haben, dann werden wir die Transferwirksamkeit von Trainings erhöhen.
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Erfolgreicher Trainingstransfer – und darunter verstehe ich die Anwendung des Gelernten im Alltag – ist eine Hauptaufgabe von Trainingsdesign und Training. Da der Transfer im Training selbst nur angetriggert werden kann, ist es wichtig, dass für den Teilnehmenden nach dem Training die Möglichkeit geschaffen wird, das Gelernte anzuwenden und dass er dabei bestmöglich unterstützt wird.
In der Regel ist ein Trainingstransfer erwünscht und erfolgsentscheidend. Je länger ich mich sehr konkret mit dem Transferthema beschäftige, desto wichtiger wird es für mich, bei der Auftragsklärung auch nachzufragen, ob und wie viel Transfer gewünscht ist. Das stößt manchmal auf Unverständnis, und doch ist es der Ausgangspunkt sämtlichen Designs. Wenn der Auftraggeber tatsächliche Änderung wünscht, hat das genauso Auswirkungen auf die Trainingsentwicklung wie der Anspruch, nur Spaß haben zu wollen.
Warum es wichtig ist, zu klären, ob ein Transferziel besteht, zeigen etwa Aufträge im Bereich des „Teambuildings“. Wenn man dort während der Auftragsklärung tiefer einsteigt und darauf zu sprechen kommt, was sich denn nach dem Training ändern darf und soll, wird das Gespräch oft interessant. Denn manchmal ist echte Änderung gewünscht, das heißt tatsächlich auch „Teambuilding“, manchmal ist aber auch nur Spaß gefragt und somit ein „Teamevent“.
Trainingstransfer – Definitionen
Doch was steckt hinter dem Begriff Trainingstransfer?
Folgenden drei Definitionen sind hier interessant und beleuchten unterschiedliche Aspekte des Transfers.
„Trainingstransfer ist das Ausmaß, in dem Trainees Wissen, Fähigkeiten und Einstellungen, die sie im Trainingskontext erworben haben, im Arbeitskontext effektiv einsetzen.“ (Baldwin & Ford, 1988)
„Denn wenn wir eines aus der Hirnforschung sicher wissen, so ist es, dass in der kurzen Zeit, die uns im Seminar zur Verfügung steht, veränderungswirksame neuroplastische Prozesse nur angetriggert werden können. Die eigentliche Veränderung in den Hirnen und im Handeln der Menschen findet jedoch durch das konkrete und wiederholte Tun im Alltag statt.“ (Hütter, 2017)
„Transfer ist nicht hinreichend: Outcome – die letztendliche Wirkung – ist erst dann erreicht, wenn die Beteiligten im Arbeitsumfeld zu den Inhalten einer Weiterbildungsmaßnahme Mitverantwortung übernehmen und im Sinne des Erwartungshorizontes eine Veränderung mitgestalten.“ (Besser, 2017)
Die erste Definition ist sehr pragmatisch und deutet auf die wichtigste Regel hin, dass es beim Transfer auf die effektive Anwendung im Arbeitskontext ankommt. Die zweite Definition soll Demut lehren vor dem, was wir in einem Training erreichen können: Im Seminarraum können Veränderungsprozesse nur angetriggert werden. Sehr klar definiert Ralf Besser, dass es um die Mitverantwortung der Beteiligten für die Veränderung geht und auch um einen Erwartungshorizont, also ein Ziel für das sich die Änderung lohnt.
Warum Trainingstransfer wichtig ist
Alle drei Definitionen beinhalten den klaren Blick auf die Anwendung im Arbeitskontext. Und doch gelingt Transfer in Unternehmen oft nicht, da
das Wissen zum Transferproblem und seinen Lösungen fehlt
Zuständigkeiten, Verantwortung und Rollen unklar sind
die Dringlichkeit fehlt und Transfer kein entscheidendes Kriterium ist
Ängste und Bedenken die Verantwortlichen davon abhalten, sich für das Thema zu engagieren
Professor Robert O. Brinkerhoff, einer der führenden Experten im Bereich „Wirksamkeit und Evaluierung“ bringt es auf den Punkt (Weinbauer-Heidel, 2016):
Circa fünfzehn Prozent der Teilnehmenden wenden das Gelernte erfolgreich an,
siebzig Prozent probieren es aus, lassen es aber wieder sein und
ungefähr fünfzehn Prozent probieren erst gar nicht, das Gelernte anzuwenden.
Das bedeutet, dass nur zwei von zwölf Teilnehmenden das Gelernte umsetzen, acht in der Anwendung scheitern und zwei es gar nicht erst probieren.
Die Transferforschung tüftelt seit mehr als hundert Jahren an der Frage, wovon die Transferwirksamkeit abhängt. Dazu werden Studien durchgeführt, bestimmte Faktoren verändert und dann gemessen, inwieweit sich der Transfererfolg verändert. Große Einigkeit besteht darin, dass es drei Bereiche sind, die für die Transferwirksamkeit entscheidend sind:
der Teilnehmer
das gute designte Training und
das Unternehmen
Trainingstransfer und Trainingsdesign
Schon in der Trainingsbedarfsanalyse geht es darum, zu analysieren, wer denn die Betroffenen der Veränderung sind und welche Rolle und Aufgaben sie haben werden. Der Teilnehmende sorgt für Teilnahme und Umsetzung und übernimmt somit die Verantwortung für das eigene Lernen, der Trainingsdesigner entwickelt und der Trainer vermittelt das neue Wissen. Das Unternehmen hilft bei der dauerhaften Anwendung und evaluiert, ob die gewünschte Veränderung eintritt und spiegelt dieses an den Auftraggeber und das Designteam wieder.
Damit der Transfer gelingen kann, benötigt es im gesamten Trainingsdesign ein ausgereiftes Transferkonzept, in dem die Lern- und die Transferziele enthalten sind. Weiters sind die Messkritierien, die Häufigkeit der Messung und das Reporting dazu in diesem Lerntransfermanagement dargestellt.
3 Phasen des Trainingstransfers
Der Trainingsdesigner achtet beim Transferprozess auf folgende drei Phasen:
Interventionen vor dem Training:
Der Lernende wird schon vor dem eigentlichen Training darauf eingestimmt und mit dem Ablauf und Kernideen in Kontakt gebracht, sodass er den Sinn des Trainings erkennen kann. Dieser Prozess kann durch Kontaktaufnahme mit den Teilnehmenden, mit einem Fragebogen zu Vorkenntnissen und Wünschen oder auch mit einem Live-Online-Training beginnen.
Anwendung von Transfertools während des Trainings:
Was immer im Training passiert, dient dem Transfer. Im Besten aller Fälle ist jede Intervention ganz strikt auf die Veränderung nach dem Training ausgelegt. Spätestens am Ende des Tages und allerspätestens am Ende des Seminars muss ausreichend Zeit für den Trainingstransfer zur Verfügung gestellt werden. Die Möglichkeiten sind vielfältig, ob man Murmelgruppen macht, um Gehörtes zu festigen, oder Recaps, mit der Überlegung, wo man das Gelernte anwenden kann oder ob man Seilskalierungen durchführt, um den Status-quo abzufragen und dann später dorthin zurückkehrt und Erfolge sichtbar macht.
Interventionen nach dem Training:
Die Zeit nach dem Training kann durch den Trainingsdesigner mitgeplant werden. Indem er Tools und Ideen zur Verfügung stellt, kann er auf diese Phase einen Einfluss haben. Außerdem schafft er beim Unternehmen das Bewusstsein dafür, dass und wie die Teilnehmenden nach dem Training gut begleitet werden können. Wenn der Zeitpunkt kommt, an dem das Unternehmen die Transferunterstützung übernimmt, soll es darauf bestmöglich vorbereitet sein.
Denn es ist zwar hauptsächlich die Lernendne in der Umsetzungsverantwortung, doch je besser die Organisation an der Stelle Unterstützung bietet, desto eher wird sich Transfererfolg einstellen. Eine Begleitung kann zum Beispiel durch die Führungskraft, den Trainer oder durch Kollegen erfolgen.
Positiver Transfer – ein Beispiel
In diesem Beispiel geht es um eine Inhouse Schulung, bei dem interne Fachexperten zu Trainern ausbildet werden (Train-the-internal-Trainer). Voraussetzung für die Teilnahme am Inhousetraining ist, dass jeder Teilnehmende ein Lernprojekt mit ins Training bringt. In diesem Fall ist es ein Training, das entweder neu konzipiert oder überarbeitet werden soll. Der Transfer wird bei diesem Training an ganz unterschiedlichen Stellen unterstützt.
Interventionen vor dem Training
Zehn Tage vor dem Training wird ein Live-Online-Training für alle Teilnehmenden durchgeführt. Darin werden der Gesamtablauf sowie die Logistik erklärt und die Anforderungen an das Lernprojekt erläutert. Die Lerntransfer-App, die das Training begleitet, wird vorgestellt. Die Teilnehmenden werden aufgefordert, die App so bald wie möglich herunterzuladen, damit technische Schwierigkeiten noch vor Trainingsbeginn geklärt werden können.
Drei Tage vor dem Training begrüßt der Trainer die Teilnehmenden im Chat der App mit der Bitte, die Profilseite zu ergänzen.
Anwendung von Transfertools während des Trainings
In den ersten beiden Tagen des Präsenztrainings lernen die Teilnehmenden die Grundprinzipien zum Thema „Training designen“. Darin sind die Grundlagen der Trainingsbedarfsanalyse, der Navigator als Planungstool und Ideen für kreatives und interaktives Training enthalten.
Alle Übungen im Präsenzseminar werden am eigenen Lernprojekt gemacht.
Zwischen den Trainingsblöcken findet ein Lernprojekt-Live-Online-Training statt. Es können Fragen zum jeweiligen Lernprojekt der Teilnehmenden gestellt werden und auch alle Fragen rund um das Thema „Train-the-Trainer“. Stellt sich schon im Vorfeld heraus, dass ein Thema eine kleine Input-Session braucht, kann auch das Teil des Live-Online-Trainings werden.
Im zweiten Präsenzteil „Training durchführen“ lernen die Teilnehmer klassische Train-the-Trainer-Inhalte, z. B. das Leiten von Gruppen und gezielte Visualisierung, den Umgang mit schwierigen Seminarsituationen.
Jeder Teilnehmer trainiert die vorbereitete Sequenz und bekommt Feedback von Teilnehmern und Trainern.
Laufend werden Wiederholungen durchgeführt, die einerseits eine wiederholende Komponente haben, andererseits auch eine Beziehung zu deren Alltag herstellen.
Am Ende des Trainings wird Transfer zum Alltag hergestellt wird mit einer guten Aktionsplanung.
Interventionen nach dem Training
Zehn Wochen nach dem Training wird ein Transfer-Live-Online-Training durchgeführt. Die Inhalte sind das Teilen der Transfererfahrungen der Teilnehmenden bei der Durchführung des Trainings in der echten Welt und ein intensives Feedback über das Training. Der Blick gilt den als wichtig und weniger wichtig empfundenen Teilen, also Modulen, die geschärft gehören, und Themen, die eventuell noch offen sind. Dieses Feedback ist Teil des Evaluierungsprozesses und wird an den Auftraggeber zurückgespiegelt.
Der Zugang auf die App bleibt den Teilnehmern auch nach dem Seminar erhalten und sie haben somit auch weiterhin Zugriff auf dieTrainingsinhalte und können sich mit ihrer Seminargruppe und dem Trainer austauschen. Denn der Trainer ist nach Trainingsende oft nicht mehr greifbar und der Arbeitsalltag hat die Teilnehmenden schnell wieder eingeholt. Doch solange das Smartphone dabei ist, ist der Transfer in der Tasche. So wird der Transfer nachhaltig unterstützt!
Effektives Anstoßen des Trainingstransfers
Als Trainingsdesigner können Sie dem Unternehmen und insbesondere der Personalentwicklung helfen, das Transferproblem in den Griff zu bekommen. Es können dazu unterschiedlichste Unterstützungsprogramme aufgesetzt werden: z.B. Führungskräfte, Buddy-Systeme, Mentoren, Coaches, Trainer, Kollegen, Trainingsteilnehmer, Veränderungsbeobachter, Lernnetzwerke und Reflexionsgruppen.
Achten Sie darauf, was davon zur Lernkultur des Unternehmens passt und helfen Sie, ein gutes System aufzusetzen. Dieses kann folgende Tools enthalten: einen Überblick über die gesamte Strategie für den Trainingstransfer, Handouts, Checklisten, Techniken, sowie die Anleitung, wie man den Transfer messen und damit managen kann. Sie helfen den Transfermitverantwortlichen auch, indem Sie Training zur Verfügung stellen – in genau dem Ausmaß, wie es benötigt wird. Erstellen Sie als Trainingsdesigner Transferhilfen, die den Prozess gut visualisieren und gestalten Sie diese so intensiv wie nötig und so leicht wie möglich.
So können wir es schaffen, dass viel mehr Teilnehmende, als die von Brinkerhoff aufgezeigten 15 %, das Gelernte erfolgreich anwenden und die Trainingsmaßnahme somit das Unternehmen Sinn macht.
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Sie haben Mitarbeiter, die das
interne Fachwissen kennen sollen? Und Sie haben Mitarbeiter, die das Fachwissen
haben? Und ein externer Trainer kann das nicht leisten, weil er genau dieses detaillierte
und firmenspezifische Fachwissen nicht hat?
Externe Trainer können manche
Themen trainieren, doch bei anderen Themen sind die internen Fachexperten eines
Unternehmens die bestmöglichen Trainer. Sie haben sich das Know-how über Jahre
erarbeitet, sie kennen das Unternehmen, die Unternehmenskultur, die Einsatzfelder
des Fachwissens und können daher auf die Fragen der Teilnehmenden bestens
eingehen. Bei vielen Fach- und Produktschulungen ist es daher von Vorteil, Fachexperten
zu internen Trainern auszubilden, die das Wissen intern wirksam weitergeben.
Wenn man sich dazu entschließt,
die eigenen Fachexperten für den Wissenstransfer zu nützen, ist das ein wunderbarer
Weg, Mitarbeiter zu entwickeln. Dies bedarf allerdings einer guten Trainer- und
Trainingsdesignausbildung, damit sie sich im neuen Gebiet auch wohl fühlen.
Eine gute Ausbildung sollte daher die internen Trainer ausreichend ausbilden.
Welche Inhalte benötigt
es für die Ausbildung der Fachtrainer?
Designphase
Die Fachexperten bekommen ein Verständnis für die unterschiedlichen Rollen des Trainers und des Trainingsdesigners und didaktische Grundlagen fürs Designen und Trainieren.
Mit dem Canvas für die Trainingsbedarfsanalyse wird die Grundlage für das spätere Designerarbeitet, denn nur wer weiß, wo die Reise hingehen soll, kann auch für die Zielgruppe das richtige Training konzipieren.
Beim Zusammenstellen der Inhalte gilt es, aus dem reichlichen Wissen genau das zusammenzustellen, was die Teilnehmenden auch wirklich brauchen. Das ist einer der schwierigeren Schritte, da das Wissen ja meist in den Köpfen der Fachexperten steckt und auf strukturierte Art und Weise „zu Papier gebracht“ werden muss.
Jetzt wird es noch schwieriger, geht es doch darum, wieder loszulassen und nur die Inhalte zu schulen, die die zukünftige Zielgruppe wirklich braucht. Dabei hilft den Fachexperten die Toolbox der didaktischen Reduktion.
Mit Methoden des interaktiven und kreativen Trainingsdesign werden die Trainings zusammengestellt.
Train-the-Trainer
Phase
Die Fachexperten erweitern ihre Trainerkenntnisse um didaktisches Know-how: Wie kann man gut beginnen und beenden? Wie den Transfer planen? Mit welcher Methode soll was wie visualisiert werden? Wie gehe ich mit schwierigen Seminarsituationen um?
Und sehr wichtig und mit großem Aha-Effekt versehen: Sie trainieren das von ihnen konzipierte Seminar und erhalten Feedback zur Design- und Trainingsleistung.
Umsetzungsphase
Allein oder im Tandem werden die Trainings dann im Unternehmen ausgerollt. Für die Fachexperten ist es jetzt einfach, das Wissen wirksam weiterzugeben, denn sie kennen die Instrumente, mit denen das gut gelingen kann.
Diese soeben beschriebene Vorgehensweise
nenne ich gerne die „Große Variante“.
Sie dauert länger, da die Fachexperten das gesamte Training selbst erarbeiten und
auch durchführen.
Bei der „Kleinen Variante“ wird das Training von internen oder externe
Trainingsdesignern entwickelt und von den Fachexperten „nur“ trainiert. In der
Designphase stehen die Fachexperten nur inhaltlich zur Verfügung, sie haben
ihren großen Auftritt in der Train-the-Trainer- und der Umsetzungsphase.
Vorteile interner
Trainer
Die internen Trainer kennen ihr
Unternehmen, die Abläufe und die Unternehmenskultur. Sie können Veränderungen,
die in den unternehmensinternen Prozessen stattfinden, direkt ins Training
einbauen.
Dieses Entwickeln von
Trainingskonzepten durch interne Trainer hat auch den Vorteil, dass Mitarbeiter,
die Entwicklungspotenzial haben, in der Aufgabe des internen Trainers neue
Herausforderungen finden.
S’Gschichtl
„Mein Thema ist so langweilig“,
sagte die Teilnehmerin einer internen Trainerausbildung. In welchem Bereich sie
denn arbeite, fragte ich und sie antwortete (fast) stöhnend: „Arbeitsrecht“. Ob
ihr denn ihre Arbeit im Spaß mache, fragte ich und sie antwortete freudig: „Ich
liebe Arbeitsrecht!“
Die Kunst beim Aufbau interner
Trainer ist es, den Teilnehmenden bewusst zu machen, dass nicht das Thema langweilig
ist. Sie wissen einfach noch nicht, wie man Themen, die scheinbar trocken und
langweilig sind, für ihre Teilnehmer interessant macht. Und die Themen können vom
Arbeitsrecht, über die Bilanzanalyse und Sicherheitstrainings bis hin zur
Contribution Margin reichen. Auch Schraubtechnik,
Schweißgase und Statistik kann man interessant trainieren, man benötigt nur ein
bisschen Handwerkszeug und Fantasie.
Beispiel für die
kleine Variante
Es war das erste
Train-the-Trainer-Seminar im Konzern, das direkt mit dem zu trainierenden
Training verknüpft war. Die Herausforderung für die Teilnehmenden bestand
darin, sich vor dem Training mithilfe des Trainerhandbuches auf das erste Modul
vorzubereiten und sich gleich am ersten Tag ins Trainerleben zu stürzen. So
wurde schnell klar, wo für den Einzelnen die persönliche Lernkurve startete.
Jeder der Teilnehmenden durfte
sowohl zwei Module als auch einen Energiser oder Recap trainieren. Im Anschluss
an jede Trainingseinheit bewertete sich erst der Jungtrainer selbst, dann
durften die Teilnehmenden ihre Meinung äußern und erst zum Schluss gab es
Feedback von meiner Seite. Jede Bewertung wurde schriftlich auf
Moderationskarten gesammelt und jedem Jungtrainer als Geschenk übergeben. Es ist
immer wieder eine Freude mitanzusehen, wenn schon der zweite Auftritt deutlich
besser läuft. Das liegt an der lehrreichen Erfahrung, dass die Teilnehmenden
nicht nur Feedback bekommen, sondern selbst auch welches geben.
Zusätzlich legte ich eine
Pinnwand an, auf der ich nützliche Tipps und Tricks, die das Trainerherz
erleichtern und die Nerven beruhigen, sammelte. Angefangen beim richtigen
Ablösen von Post-its, über cleveres Mischen der Teilnehmergruppen, bis hin zu
dem Selbstbewusstsein, dass Trainer zwar Lernermöglicher, jedoch keine
Babysitter sind.
Unterschätzt wurde von allen
Teilnehmenden, wie schwierig es ist, eine Simulation vorzubereiten und zu
moderieren. Denn bei der Durchführung ist es wichtig, darauf zu achten, dass sich
keine Fehler einschleichen, die alle nachfolgenden Übungen beeinflussen würden.
Besonderen Stellenwert und
Funfaktor hatte auch jedes Mal die Übung, die verhaltenskreative Teilnehmende
entlarvt. Zuerst offenbarte ich, wie man mit störenden Verhaltensweisen umgehen
kann. Nach der Übung allerdings wussten die Teilnehmenden das und beobachteten mich
wie unter einer Lupe: „Does she walk the talk?“
Fazit: Wer
unternehmensinternes Wissen wirksam weitergeben will, kann mit dem Aufbau eines
internen Trainernetzwerkes viel erreichen: hauptsächlich findet Wissenstransfer
statt, die Fachexperten werden zu Trainern entwickelt und wer gerne ein Auge
auf die Kosten hat, freut sich über geringere Kosten gegenüber externen
Trainern.
A new customer had invited me to an introductory meeting. I felt confident about the requested train-the-trainer topic – up to the very moment that the personnel development manager declared: “For the first day, we were thinking about discussing face-to-face training, and the second day should be about e-learning and webinars.” At that point in time, I had known that it would be important for me to familiarize myself with the topic of e-learning, but I was caught out. I did not have a clue. As I’m honest, I told the client it would be my pleasure to conduct the face-to-face training, but for the webinar portion, I could bring in a terrific, well-trained colleague. To that, the client stated that she was sure I would be able to handle it!
And – wouldn’t you know? ¬– a few days later I found an email from a colleague in my in-box offering a pilot training course for becoming a “Certified E-Trainer.” Bold, curious, and with much respect, I threw myself into the trenches.
What exactly sparked the fire for e-learning? I discovered WhatsApp can be used as a tool for e-learning; I discovered webinar rooms, in which I could distribute participants into sub-rooms; and I came to realize that many of the methods I knew from face-to-face training could also be easily applied to online training.
What is Blended Learning? – A Definition
Blended Learning is “mixed-mode learning” – characterized by learning opportunities that blend face-to-face learning with online learning settings. More precisely, it is the optimal educational dovetailing of face-to-face events with the methods and media of online learning. This format, also called the Learning Journey, supports the realization of learning and transfer goals.
Have the End in Mind
The guiding principle when designing blended learning concepts is the same as when designing a face-to-face training: “Have the end in mind.” In the end, whatever the participants need to know, understand, and apply after the training and how this serves the company is the top priority of every design process. Every tool, every method, every exercise must be able to support the question: Does this serve the participant and therefore the company?
The Benefits of Blended Learning Concepts
Some of the known benefits for companies are the opportunities to reach larger target audiences and the significant reduction of costs: not only workshop, hotel, and travel costs but the cost of lost time as well.
Indeed, a major advantage of blended learning is that content is consumed independently of a set time and place, allowing participants to decide for themselves when, where, how often, and how much they want to learn. The face-to-face time can then be used more effectively for exercises, questions, reflection, and sharing experiences.
Additionally, the transfer of learning often ends at the doorstep of the workshop room. After training there is often a lack of time and commitment to put into practice what has been learned. That’s why the following is my all-time favorite benefit: knowledge transfer can be sustainably supported with a blended learning format, thereby enhancing the transfer of knowledge. After all, it can take between three and nine months until a new behavior has effectively rooted. This works especially well when learning and transfer support is made available on mobile devices.
How About Disadvantages?
Companies often lack the necessary learning culture, and by this, I mean the appreciation for the fact that learning takes time and that many participants need quiet spaces. Fundamentally, e-learning also takes time and only careful preparation creates the powerful benefit that all participants start training with a uniform level of knowledge.
Models
There are a variety of models available that lead to different arrangements of e-learning and face-to-face content depending on the desired learning objective.
My favorite model is what’s known as the “flex model.” Training starts and ends with live online training (LOT), interspersed with face-to-face training and additional LOTs, and potentially supplemented by an app via mobile phone.
Media
The following are popular media for e-learning , well-suited to the blended learning format:
E-mail: A stimulus for additional ideas and links to be sent to participants at predefined intervals.
Webinar: An online course where the trainer and participants are not simultaneously on the web, meaning that learning can be carried out on an independent schedule.
Live Online Training: This option requires trainers and participants to be online at the same time, but not in the same place – they can be spread all over the world. If the seminar takes place with small groups, you can work almost as in face-to-face training. Careful planning and frequent interaction with the participants are essential.
Podcast: This is an audio recording format that is widely popular, in which either trainer-recorded or third-party audio files can be made available.
Video: Visual recordings, like podcasts, can be self-produced or third-party – and even participants themselves can be asked to shoot small videos about the training topic.
Instant messaging, such as WhatsApp: A perfect tool for supporting learning groups, as participants and trainers are already readily familiar with the technology.
Example for Blended Learning
The following approach was chosen for professional training of technical experts as internal trainers.
Logistics live online training: includes training descriptions, training prerequisites, and the invitation to participate in the WhatsApp group.
Two-day face-to-face training: includes input and exercises in reference to adult learning, training needs analysis, and how content is compiled and designated.
Live online training: provides preparation on the topic of “challenging workshop situations” and answers questions in reference to participants training sessions (Q&A).
Two-day face-to-face training: includes more input and exercises and trainings sessions for participants.
Transfer live online training: to clarify open questions after first training experiences and feedback.
Ongoing: a learning project through which the participants carry out all exercises. The content of the learning project will be trained in this manner later in the company.
In parallel: training will be supported beyond the official training by a WhatsApp group enabling the participants to stay in contact with each other and the trainer.
Is Blended Learning the Future?
While pure e-learning has long been praised as the future of learning, today blended learning dominates in terms of better support and transfer effectiveness for participants. The market offers high-quality blended learning programs and continuing education courses for the purpose of becoming a blended learning trainer/coach or even a blended learning designer.
Conclusion
If you want to support transfer effectiveness, blended learning is a must. Two questions are important to me on this journey: Do I feel comfortable with the concept and its respective methods? And, can the concept be easily integrated into my daily training routine?