design.train.mastery ist auch dieses Jahr wieder auf der Zukunft Personal in Köln

design.train.mastery ist auch dieses Jahr wieder auf der Zukunft Personal in Köln vertreten. Den Messestand finden Besucher in Halle 2.2, Stand O.37-6

Anna Langheiter, Autorin des Buches „Trainingsdesign“ und Trainerin der „Weiterbildung zum Trainingsdesigner“ wird am 12. und 13.09.2018 zwei unterschiedliche Vorträge in der Live Training Area BDVT halten.

Anna Langheiter erklärt im Vortrag „Starten Sie ins Abenteuer Trainingsdesign!“ die vier Prozesse, die ein Trainingsdesigner beachten soll, damit gutes, interaktives und transferorientiertes Training entsteht.

Im Vortrag „Anleitung zum Nichtstun!“ geht es darum, die Weichen von Trainer zum Lernermöglicher zu stellen. Dies wird möglich, indem den Teilnehmenden mehr zugemutet und somit auch mehr gelernt wird.

Termine:
Vorträge am 12.09.2018
09:15 – 09:45 Starten Sie ins Abenteuer Trainingsdesign – mit vier Prozessen und zwei Grundprinzipien!
13:15 – 13:45 Anleitung zum Nichtstun! Treten wir beiseite und lassen die Teilnehmenden von- und miteinander lernen

Vorträge am 12.09.2018
11:45 – 12:15 Starten Sie ins Abenteuer Trainingsdesign – mit vier Prozessen und zwei Grundprinzipien!
15:45 – 16:15 Anleitung zum Nichtstun! Treten wir beiseite und lassen die Teilnehmenden von- und miteinander lernen

Mehr zum Buch: https://annalangheiter.com/buch/
Mehr zum Trainingsdesign: https://annalangheiter.com/trainingsdesign/

Mut für Neues

Wie kommt man eigentlich dazu, ein Buch zu schreiben?

In diesen Tagen erscheint mein neuestes Buch «Trainingsdesign. Wie Sie gut durchdachte, lebendige und passgenaue Weiterbildungskonzepte entwickeln» https://www.managerseminare.de/Verlagsprogramm/Trainingsdesign,260087 und mir fiel wieder ein, wie ich zu meinem allerersten Buch gekommen bin. Damals war mir nach der Geburt meines ersten Sohnes zuhause ziemlich langweilig. Wer mich kennt, weiß, Langeweile halte ich nur schwer aus. Als Tirolerin, die das Wandern im Blut hat, kam ich schnell auf die Idee, mit dem Kinderwagen längere Touren zu unternehmen. Nur hatte ich keine Idee, welche Wege sich in Wien dafür eignen würden. Also sprach ich eine Freundin an: «Du bist doch Wienerin, wo kann man gut mit dem Kinderwagen wandern?».

Eine Idee, ein Anruf, ein Buchvertrag

Die Idee fand sie super, nur das Wissen hatte auch sie nicht. Nachdem wir alles auf dem Markt durchsucht hatten, wurde klar: Wandern mit Kinderwagen in Wien und Umgebung – dazu hatte noch niemand etwas veröffentlicht. Sollten wir das machen? Konnten wir das? Wir fanden: ja, trauen uns das. Also gingen wir es an.

Meine Freundin kannte den Verlag vom Buch «Wandern mit Kindern» und rief einfach an. Sie wurde mit dem Verleger verbunden und besprach unsere Idee mit ihm. Er war gerade in den Vorbereitungen für die Buchmesse, nahm unsere Idee mit und nicht viel später hatten wir einen Buchvertrag vorliegen, ohne auch nur einen Satz geschrieben zu haben. Nach diesem ersten Wanderführer folgten vier weiter Bücher mit drei unterschiedlichen Co-Autorinnen.

Trainingsdesign – das Buch

Dieses Mal entstand die Buchidee anders, auch der Prozess zog sich länger hin. Alles fing mit der Frage meines Coaches an: «Wie heißt dein Buch zum Thema Trainingsdesign?». Verdutzt schaute ich ihn an: Ich? Buch? Trainingsdesign? Ich wusste damals noch nicht mal, was Trainingsdesign genau bedeutet! Das mag seltsam klingen, aber Trainingsdesign – das gab es damals nicht. Dazu hatte niemand was veröffentlicht, die Idee war völlig neu und es dauerte einige Zeit, bis ich selbst genau wusste, was das bedeutet, was darunterfällt und warum das eigentlich so wichtig ist. Und selbst jetzt, wo das Buch fertiggeschrieben ist, weiß ich, dass ich gerade erst den Deckel eines Fasses geöffnet habe. Trainingsdesign ist viel bedeutender, als es vielleicht im ersten Moment erscheint. Somit ist dieses Buch auch nur der Beginn des Weges, nicht das Ende.

Einfach machen 

Klar wird mir in den letzten Tagen, dass bei solchen Projekten nur eines wichtig ist: Wenn man eine Idee hat, sollte man sie auch mal angehen. Nicht denken «das geht nicht», sondern einfach ausprobieren. Aus dieser Einstellung sind jetzt sechs Bücher entstanden und ich kann nur Mut machen, sich für das, was man erreichen möchte, einfach einzusetzen.

Das Evaluationsmodell nach Donald Kirkpatrick

Evaluation bedeutet grundsätzlich, zu untersuchen, inwieweit etwas geeignet erscheint, einen angestrebten Zweck zu erfüllen. Mit der Evaluierung eines Trainings will man herausfinden, ob das Training – und die begleitenden Maßnahmen – dazu beitragen, den angestrebten persönlichen Erfolg und den Unternehmenserfolg zu erreichen. Daher ist das Evaluieren eines Trainings ein Teil einer konsequenten Transfersicherungsmaßnahme und Erfolgsmessung. Das bekannteste Modell der Trainingsevaluation ist das 4-Ebenen-Modell nach Kirkpatrick.

1960 veröffentliche der amerikanische Wirtschaftswissenschaftler Donald Kirkpatrick seine Dissertation und entwickelte später eine Artikelserie, in der er das das Modell der vier Ebenen beschrieb, das heute noch im Bildungscontrolling verwendet wird. Durch eine Evaluierung auf diesen vier Ebenen kann festgestellt werden, ob durch das durchgeführte Training die gewünschten Ziele erreicht werden konnten, d.h. ob die erfolgskritischen Verhaltensweisen geändert wurden.

Das Kirkpatrick-Modell

Ebene 1 – Reaktion
Es wird geprüft, ob sich die Teilnehmenden beteiligt haben, ob es relevant war und ob die Teilnehmenden so zufrieden waren, dass sie das Training weiterempfehlen würden.
Ebene 2 – Lernen
Auf der Lernebene wird untersucht, ob ein Zuwachs in den Dimensionen „Wissen“, „Haltung“ und „Fähigkeiten“ stattgefunden hat. Zusätzlich wird gefragt, ob die Teilnehmenden zuversichtlich sind, das Gelernte anwenden zu können und ob sie motiviert sind, es tatsächlich anzuwenden.
Ebene 3 – Verhalten
Auf dieser Ebene wird erforscht, ob sich das Verhalten am Arbeitsplatz geändert hat.
Ebene 4 – Resultate
Hier wird untersucht, ob die Verhaltensänderung zu einer positiven Veränderung der Unternehmensergebnisse geführt haben.

Gearbeitet wird mit dem Modell in zwei Richtungen: beim Aufbau des Evaluierungsplanes beginnt man ganz nach dem Motto „Have the end in mind“ mit Ebene 4 und arbeitet sich bis zur Ebene 1 durch. Nach der Entwicklung des Trainings beginnt man mit dem Messen auf allen Ebenen, stellt die Ergebnisse dar und spiegelt diese Daten an die Auftraggeber zurück.

Wird das Trainingsdesign und die Trainingsumsetzung entlang der vier Ebenen geplant, kann leicht dargestellt werden, welchen Nutzen das Training für das Unternehmen hat.

Die Evaluation nach Kirkpatrick

Beim Erstellen des Evaluierungsplanes beginnt man auf der Ebene 4, den Resultaten. Die typischen Fragen auf dieser Ebene sind: Was sind die übergeordneten Ziele und Erwartungen des Unternehmens? Welche konkreten Erfolge sollen in Zukunft erreicht werden und wie können sie gemessen werden? Wie kann ein Training positiven Einfluss auf das Erreichen dieser Ziele haben?

Dabei wird nicht die isolierte Welt des Teilnehmers betrachtet, sondern vielmehr wird erhoben, ob durch das Training Ergebnisse für das Unternehmen geschaffen wurden.
Die Resultate werden in Form der Kennzahl ROE (Return on Expectation) dargestellt. ROE zeigt den Auftraggebern/Stakeholdern den Erfolg der Trainingsinitiative auf, indem geklärt wird, welche Erwartungen es an das Training gibt und später gemessen wird, in welchem Ausmaß diese erfüllt wurden. Der Return on Expectation kann sich etwa in den Dimensionen „Effizienz“, „Produktivität“ oder „Kundenzufriedenheit“ ausdrücken.

Um die Auswirkungen des Trainings auf die Resultate messen zu können, werden daher entsprechende Leitindikatoren abgefragt. Diese zeigen über die Zeit an, ob das Training Auswirkungen auf die erfolgskritischen Verhaltensweisen hat, was wiederum einen positiven Einfluss auf die gewünschten Ergebnisse hat. Durch das Messen solcher Leitindikatoren wird bald transparent, ob das Training laufend die gewünschte Änderung bringt. Dabei werden sowohl Messkriterien definiert, die die Veränderung kurzfristig anzeigen als auch Messkriterien, die sie auch über einen längeren Zeitraum widerspiegeln. So kann im laufenden Prozess nach Analyse der Daten schnell steuernd eingegriffen werden.

Interne Faktoren können beispielsweise Fehlerraten, Produktionsraten, Abfallraten, Arbeitnehmerzufriedenheit, Fluktuation und Arbeitssicherheit sein. Externe Leitindikatoren können zum Beispiel die Anzahl an Neukunden, die Kundenzufriedenheit, die Weiterempfehlungsrate, Markenwahrnehmung, Reklamationen und das Verkaufsvolumen sein.

Auf der nächsten, der dritten Ebene steht das Verhalten im Fokus. In Zusammenarbeit mit den Auftraggebern wird herausgearbeitet, welches die ein bis drei kritischen Verhaltensweisen sind, die die Mitarbeiter ändern müssen, damit die erwarteten Ergebnisse erzielt werden.

Um dies festzulegen, ist es eine Hilfestellung, mit der „Hans und Franz“-Metapher zu arbeiten. Hans ist dabei der Mitarbeiter am Training teilgenommen hat und das Gelernte umsetzt, Franz ist der Mitarbeiter, der nicht am Training teilgenommen hat und so arbeitet wie immer. Die Fragen an den Auftraggeber fokussieren dann genau auf diese Unterschiede: Was macht Hans, der trainierte Mitarbeiter? Wie arbeitet er? Was macht der Franz anders? Erkennen Sie den Unterschied vom Hans zum Franz, dem Mitarbeiter, der nicht im Training war?“ Aus dieser Diskussion kann man dann die Verhaltensweisen ableiten, die verändert werden müssen.

Nach Durchführung des Trainings wird geprüft und gemessen, ob die Teilnehmenden die erlernten Fähigkeiten in der Praxis anwenden und damit auch der Lerntransfer am Arbeitsplatz einhergeht.

Damit sich Verhaltensweisen ändern, werden „Performance Driver“ eingesetzt, die in zwei Kategorien einteilt werden: das Monitoring und die Unterstützung. Für jede Verhaltensweise werden Möglichkeiten des Monitorings gesucht. So kann anhand von Interviews, Beobachtung und Dashboards herausgefunden werden, wo die Organisation steht. Als Reaktion auf die Ergebnisse des Monitorings können Führungskräfte und die Organisation mit Maßnahmen dort ansetzen, wo noch Unterstützung benötigt wird.
Die Mitarbeiter benötigen bei der Umsetzung von Verhaltensänderungen Unterstützung. Unterschiedliche Methoden könne helfen, die neuen Verhaltensweisen zu stärken (z.B. Follow-up Module, Role modeling), die ermutigen (z.B. Coaching) und auch belohnen (z.B. Anerkennung, Bonus).

Die zweite Ebene stellt das Lernen in den Vordergrund. Fünf Elemente sind es, die hier Bedeutung haben und drei davon sind gute Bekannte: „Wissen“, „Haltung“ und „Fähigkeit“ sind gleichbedeutend mit „Kopf“, „Herz“ und „Hand“.

Hilfreiche Fragen können hier folgende sein: Haben die Teilnehmenden ihr Wissen verbessert und die relevanten Fähigkeiten erworben? Was müssen die Mitarbeiter denn nach dem Training wissen und anwenden können? Welche Änderung in der Haltung wird benötigt? Was müssen die Mitarbeiter lernen, damit sie sich so verhalten können?

Zusätzlich werden die Elemente „Zuversicht“ und „Commitment“ abgefragt und das sind im Sinne der Auswertung und Rückspiegelung sehr interessante Fragen: Bin ich zuversichtlich, das Gelernte auch anwenden zu können? Bin ich committed, das Gelernte auch anzuwenden? Beide Fragen kann man entweder schriftlich im Feedbackbogen beantworten lassen, viel cooler ist es aber, das am Ende des Trainings einzubauen. Sollten in der Teilnehmergruppe Zweifel an der Umsetzbarkeit aufkommen, ist zu eruieren, woher die Bedenken kommen und allfällige Hürden aus dem Weg zu räumen.

Denn die Antworten auf diese beiden Fragen haben oft nichts mit dem Training zu tun, sondern mit dem Unternehmen und den zur Verfügung gestellten Ressourcen bzw. dem Trainingsteilnehmer selbst.

Mit der Messung auf dieser zweiten Ebene lässt sich ermitteln, ob die Methoden wirksam waren, die zur Erreichung des Lernziels eingesetzt wurden. Gemessen wird der Lernerfolg aus Sicht der Teilnehmenden, sehr gut kann das mit einer Einschätzung am Ende des Seminars erfolgen: „Wie schätze ich mich jetzt ein und wie schätze ich mich mit jetzigem Wissen rückblickend zu Seminarbeginn ein“.

Als letzte, unterste Ebene wird auch die Zufriedenheit evaluiert. Die drei Elemente sind die „Kundenzufriedenheit“ (im Sinne einer Teilnehmerzufriedenheit), das „Engagement“ und die „Relevanz“.

Wie wird dafür gesorgt, dass das Training für alle Beteiligten zur Zufriedenheit läuft? Wie muss die Lernumgebung gestaltet sein, damit die Teilnehmenden optimal lernen können? Wie haben die Teilnehmenden die Maßnahme empfunden? Hat der Trainer zu ihrem Lernerfolg beigetragen? Wurde das Thema vollständig behandelt? War der Teilnehmende engagiert? Waren die Inhalte des Programms für die Arbeit relevant?

Antworten auf diese Fragen lassen erkennen, ob die Maßnahme überhaupt von den Teilnehmenden akzeptiert wurde – eine Voraussetzung für deren Wirksamkeit. Positive Bewertungen zeigen an, dass das Trainingsdesign und die Präsentation der Inhalte in Ordnung sind. Ein gutes Messkriterium an dieser Stelle ist die Weiterempfehlungsrate.

Auf dieser Basis kann eine Trainingsevaluation ausformuliert werden, von Kirkpatrick auch hybrider Evaluierungsbogen genannt – also eine Planung auf allen vier Ebenen (Kirkpatrick, 2016§§).

Bei der Kirkpatrick Evaluation wird der Evaluierungsbogen erstellt, danach wird das Training entwickelt und durchgeführt. Ab dem ersten Training wird laufend gemessen. Während des Trainings kann laufend Feedback zum Training eingeholt werden. Das kann ganz einfach mit Fragen oder z.B. einem Plus/Delta (vgl. S. §§§) durchgeführt werden. Weitere Möglichkeiten sind Wissenschecks und auch Recaps, Rollenspiele und Gruppenaktivitäten, also alle Tools, mit denen der Trainer erkennen kann, ob die Teilnehmenden gut lernen. Am Ende des Trainings kann ein Feedbackbogen ausgeteilt werden. Die weitere laufende Überprüfung, ob das Training die gewünschte Verhaltensänderung bringt, kann über Post-Tests, Beobachtung, Feedbackrunden mit der Führungskraft und auch über Interviews oder Umfragen durchgeführt werden.

Die Ergebnisse aus diesem Prozess werden in regelmäßigen Abständen mit dem Auftraggeber besprochen und Änderungen werden – wenn nötig – veranlasst.

Wer sich in das Thema vertiefen möchte, dem empfehle ich das Buch: Kirkpatrick, J. und Kirkpatrick, W. (2016). Four Levels of Training Evaluation. atd press: Alexandria

Train the Trainer (TTT)

Meine erste Trainingserfahrung sammelte ich unfreiwillig. Die Qualitätsabteilung war gefordert, alle Mitarbeiter in Österreich zu schulen und so wurde wir in die unterschiedlichen Bundesländer geschickt, um das Training durchzuführen. Die Konzeption des Trainings war nicht gerade prickelnd und so habe ich – ohne Ahnung von Trainingsdesign und Train the Trainer zu haben –über Nacht begonnen, das Training umzustellen, um den Teilnehmern mehr Lust auf unsere Qualitätsthemen zu machen. Das Ergebnis war, dass ich nach dem Training in das Unternehmen zurückkam mit den Worten: „Das mit dem Trainieren macht richtig Spaß und das nächste Trainingskonzept mache ich!“

Wer sich absichtlich oder – wie ich – zufällig für den Trainerberuf entscheidet, tut gut daran, eine Train the Trainer Ausbildung zu machen. Dabei sind die Dauer und auch die Kosten solcher Ausbildungen sehr unterschiedlich. Meine erste Trainerausbildung umfasste drei Tage, wenige Jahre später setzte ich noch ein zwölftägige Train the Trainer Ausbildung drauf. Weitere inhaltliche Impulse erhalte ich auch durch die Teilnahme an Trainerkongressen im In- und Ausland.

Doch was ist die Definition von Train the Trainer?

Ganz banal und gleichzeitig nicht ganz so leicht: die Ausbildung eines Menschen zum Trainer. Bei den Train the Trainer Inhalten geht es um

  • die Haltung des Menschen als Lernermöglicher,
  • das Arbeiten mit Gruppen und den damit verbunden Umgang mit schwierigen Seminarsituationen,
  • kreatives und interaktives Trainingsdesign und den daraus erstellten Trainer-Leitfaden,
  • Moderationskenntnisse,
  • eine gezielte Visualisierung,
  • um Neuro-Didaktik und die Auswirkungen auf das Lernen,
  • die Trainingsbedarfsanalyse
  • und die Akquisition und Positionierung auf dem Trainingsmarkt.

Details zur Trainerausbildung

Ganz wichtig bei der Ausbildung zum Trainer ist die Möglichkeit, eine oder besser zwei Sequenzen selbst zu trainieren und Feedback dazu zu erhalten. Jeder zukünftige Trainer schreibt dafür ein Konzept für sein Thema und bereitet sich auf dieser Basis für die Trainingssequenz vor. Im nächsten Präsenztraining kommen die Teilnehmenden einer nach dem anderen in Aktion! Nach einem solchen Probetraining reflektiert der Trainer seine Performance und bekommt dann Rückmeldung der anderen Teilnehmer. Das hilft dem Trainer selbst enorm, bekommt er doch neue Ideen und Impulse. Gleichzeitig schärft das Feedback-Geben die „Trainer-Sinne“ der anderen Teilnehmenden der Trainerschulung.

Train the Trainer Zertifizierung

Nach Durchführung dieser Trainingssequenzen im Training selbst oder in der realen Welt erhalten die Teilnehmenden ein Zertifikat. Wer eine Professionalisierung im Trainerberuf anstrebt, kann eine Train the Trainer Zertifizierung (Personenzertifizierung nach ISO 17024) ins Auge fassen.

Ausbildung für interne Trainer

Eine Trainerausbildung kann als externes Seminar besucht werden oder als Ausbildung für internen Trainer in Unternehmen angeboten werden.
Unternehmen möchten einerseits unabhängig von externen Trainern werden, andererseits sind die Themen oft so spezifisch, dass ein externer Trainer die Inhalte nur schwer anbieten kann.
Eine Ausbildung interner Trainer kann dabei ganz einfach ein firmeninternes Training einer sonst offen angebotenen Trainerausbildung sein. Aus Erfahrung zeigt sich, dass den Teilnehmern ganz oft das Wissen um das Design eines kreativen und interaktiven Trainings fehlt. Ganz viele Ängste zukünftiger Trainer können reduziert werden, wenn sie erkennen, dass richtig gute Vorbereitung schon die halbe Miete ist. Zusätzlich zur Trainingskonzeption gibt es dann noch die klassischen Train the Trainer Inhalte und natürlich eine Trainingssequenz.

Die ganz anderen Möglichkeit, interne Trainer auszubilden ergibt sich im Rahmen des Konzeptes design.train.mastery. Dieses Konzept besteht aus fünf Schritten und enthält die Klärung der Trainingsinhalte, die Erarbeitung der firmeninternen Inhalte und das Design des zukünftigen Trainings und das Pilottraining. In diesem Pilottraining sind auch die zukünftigen, internen Trainer des Unternehmens und es wird geklärt, ob die Inhalte richtig sind und ob die Trainer dieses Training so trainieren können oder und was sie für eine gute Umsetzung des Trainings noch benötigen.
Im vierten Schritte, der Trainerausbildung bekommen die Mitarbeiter das Handwerkszeug eines Trainers vermittelt und fangen direkt an, die Module des zukünftigen Trainings selbst zu trainieren. Im Unterschied zu den sonstigen internen Trainerausbildungen ist es hier nicht notwendig, das Thema Trainingsdesign zu schulen, denn das Trainingskonzept liegt fertig vor und nur diese Inhalte werden im Train the Trainer von den Teilnehmenden auch geschult.
Das wiederholte Training der Inhalte vor einer Gruppe und deren unmittelbares Feedback geben den Trainern Sicherheit in zweierlei Hinsicht: Sie verinnerlichen den Inhalt sowie den Ablauf und werden sicherer im Umgang mit unerwarteten Situationen. Neben ganz viel Spaß zeigt sich hier auch, ob ein Trainer auch auf die Zielgruppe „losgelassen“ werden kann.
Im fünften Schritt wird ein Qualitätsmanagement installiert, um sicherzustellen, dass einerseits die Trainer das Seminar so durchführen, wie es konzeptioniert ist und gleichzeitig wird überprüft, ob sich die Inhalte des Trainings über Zeit ändern. Diese werden dann gegebenfalls adaptiert und die Trainer dann auch informiert.

Eine Train the Trainer Ausbildung ist eine notwendige Grundlage um didaktisches Knowhow, kreative Ideen für gute Seminardesigns und Sicherheit für den wunderschönen Beruf des Trainers zu bekommen.

 

Instruktionsdesign – Erklärung, Modelle & Anwendung

Was ist Instruktionsdesign

Instruktionsdesign – im englischen auch Instructional Design genannt (ID) – ist die systematische Analyse, Planung, Durchführung und Evaluierung von Lernumgebungen und Lernmaterialien. Die Forschung zum Thema Instruktionsdesign ist wesentlich durch das Militär der USA finanziert und geprägt worden, da dieses im zweiten Weltkrieg in kurzer Zeit viele Soldaten ausbilden musste und gute und gleichbleibende Ausbildungen benötigte. Der Begriff Instructional Design wurde von Robert Gagné geprägt.

Systematisches Instruktionsdesign bezieht sich auf das Konzipieren von Lernerfahrungen im schulischen und im betrieblichen Bereich und ist seit dem Aufkommen der neuen Medien auch mit dem Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien für Lehr-Lernzwecke verknüpft.

Im anglo-amerikanischen Raum wird auch der Begriff Instructional Systems Design  (ISD) verwendet, und wird als umfassender Begriff für alle Arten von der Entwicklung von Training verwendet. Es ist eine Weiterentwicklung des als sehr starr empfundenen ADDIE Modells und baut Feedbackschleifen zwischen den einzelnen Schritten ein.

Instruktionsdesign nach Gagné

Robert Gagné hat eines der bekanntesten Modelle der Unterrichtsplanung für einzelne Lehr- und Lerneinheiten geschaffen.

In der Bedarfsanalyse werden dabei Kursziele festgelegt, die dann in konkrete Lehrziele, sogenannte Performance Objectives (Leistungsziele) überführt werden. Diese stellen konkrete, verhaltensbezogene Ziele dar, die gemessen und somit beurteilt werden können.

Gagné unterteilt Lehr-Lerneinheiten in neun Lernereignisse, die stattfinden müssen, damit die Performance Objectives erreicht werden können. Dabei unterscheidet er die Aktivität des Lehrenden bzw. Lernen mithilfe eines Lernmediums und des Lernenden.

Lehrender / Lernmedium Lernender
1 Aufmerksamkeit wecken Konzentration mobilisieren
2 Lernziele verdeutlichen Realistische Erwartung über Lernergebnis aufbauen
3 An Vorwissen anknüpfen Langzeitgedächtnis aktivieren
4 Lernmaterial präsentieren Lernmaterial wahrnehmen
5 Lernanleitungen geben Übernahme ins Langzeitgedächtnis ermöglichen
6 Gelerntes anwenden Rückschlüsse auf Lernergebnis ermöglichen
7 Rückmeldung geben Feedback erhalten und Rückschlüsse ziehen
8 Leistung einschätzen Selbsttest durchführen oder Gelerntes zusammenfassen
9 Transfer fördern Gelerntes in neue Umgebung ausprobieren können

 

Instruktionsdesign Modelle

ADDIE Modell

ADDIE steht für die 5 englischen Worte: Analysis, Design, Development (Entwicklung), Implementation and Evaluation. Die fünf Komponenten bauen aufeinander auf.

In der Analyse wird der Trainingsbedarf ermittelt: dabei werden die Probleme, deren Auswirkungen und der Zielzustand bestimmt. Daraus erfolgt die Klärung, welche Differenz sich im Wissen, den Fertigkeiten und Fähigkeiten der Teilnehmer ergibt.

Im Design werden die Inhalte zusammengestellt, es entstehen die Grob- und Detailplanung und die Struktur der einzelnen Module mit jeweiligen Lerninhalten und Übungen.

In der Entwicklungsphase (Development) wird das Lernmaterial erstellt und der Pilottest durchgeführt. Die Implementierung dient der Durchführung des Trainings. Ein wichtiger Schritt ist das Einholen von Feedback, das an das Designteam zurückgespiegelt wird.

Der Evaluierungsprozess dient der Prüfung, ob das Training auch den gewünschten Erfolg gebracht hat.

Das ADDIE-Modell kam in den 70er Jahren immer mehr in die Kritik, da es als zu schematisch bemängelt wurde. Das Modell wurde weiterentwickelt und als System begriffen, daher auch der Wechsel von Instruktionsdesign (ID) zum Systematischen Instruktionsdesign  (ISD) und dann unter dem Einfluss des Konstruktivismus zum Systemischen Instruktionsdesign. Der Ablauf wurde insgesamt dynamischer und durch vermehrte Feedbackschleifen verbessert. So konnten Fehlentwicklungen rechtzeitig entdeckt und vermieden werden.

Vier-Komponenten-Instruktionsdesign-Modell (4C/ID)

Dieses Instruktion-Design-Modell wurde vor allem für das Trainieren von komplexen kognitiven Fertigkeiten entwickelt. Dabei wird davon ausgegangen, dass es Zeit braucht, um Expertenwissen aufzubauen (z.B. Technik, Management). Bei diesem Modell steht die Vermittlung von Handlungswissen im Vordergrund, also wird Wissen nur in Bezug auf die jeweilige Handlung vermittelt und nicht die reine Vermittlung von Wissen.

Agile Methoden im Instruktionsdesign

SAM, das Successive Approximation Model, bietet einen Ansatz des Instruktionsdesigns, das aus wiederholten kleinen Schritte oder Wiederholungen besteht, die die typischen Probleme eines Trainingsdesigners in den Griff bekommen wie Aktionspläne und den Budgetrahmen einhalten und die Zusammenarbeit mit Fachexperten.

Im Gegensatz zu ADDIE, das ein Wasserfallmodell ist, ist SAM ein zyklisches Modell mit drei Wiederholungen der bekannten Phasen Analyse/Evaluation, Design und Development. Durch den iterativen Ansatz können alle Ideen und Annahmen diskutiert, ein Prototyp zusammengestellt und getestet und das Feedback dazu schneller wieder in den Instruktionsdesign-Prozess eingebracht werden.

LLAMA, der Lot Like Agile Methods Approach, ist eine agile Vorgehensweise, die von den fünf Phasen des ADDIE-Modells ausgeht. Es startet mit der Analyse, dann folgt eine Iteration von Design und Development gefolgt von einer Implementierung mit einer Evaluationsschleife. Woraufhin die nächste Iteration erfolgt. Durch die kurzen Zyklen kann schneller Feedback eingeholt werden und auch leichter auf sich ändernde Ziele eingegangen werden.

Fazit:

Instruktionsdesign –  auch didaktisches Design genannt – benennt den gesamten Rahmen für die systematische Analyse, Planung, Durchführung und Evaluierung von Lernumgebungen und Lernmaterialien dar. Die Didaktik ist dabei – je nach Defintion – ein notwendiger Teilbereich für die Planung und Durchführung oder wird gleichbedeutend wie Instruktionsdesign verwendet.

Das bekannteste Modell ist das ADDIE, ein systematisches Wasserfallmodell. Auch wenn es Bücher am – vor allem amerikanischen Markt gibt – die den ADDIE-Ansatz als das Non-plus-Ultra postulieren, sollten man sich in agilen Zeiten mit den neuen Ansätzen wie LLAMA und SAM (hier im Besonderen für E-Learning) beschäftigen. Verkürzte Entwicklungszyklen und passgenauere Designs werden die Kunden und Trainingsteilnehmer freuen.

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Das Webinar findet am 03.04.2024 um 17:30h statt

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