[Dieser Artikel erschien erstmals im Magazin TRAiNiNG und darf nach freundlicher Genehmigung auch hier veröffentlicht werden.]

Wenn der Trainer viel Magie versprüht und sich dennoch nichts ändert: Zu viele Trainings scheitern an schlechter Konzeption!

Training MagazinWas hilft? Trainingsdesign! Trainingsdesign ist der Prozess prägnanter Lernerfahrungen zu gestalten, die die Lernenden befähigen, die vom Unternehmen gewünschten Ziele zu erreichen. Es geht um die gezielte Gestaltung von Lernumgebungen, die an den Bedürfnissen der Zielgruppe ansetzen und auf messbare Verhaltensveränderungen abzielen.

Der Leitsatz „Have the end in mind“ steht dabei im Zentrum. Denn nur wenn wir wissen, was das genaue Ziel ist und was sich im Verhalten der Teilnehmenden verändern soll, können wir Trainings zielgerichtet und messbar gestalten.

Der Designprozess ist der erste von vier Prozessen im Trainingsdesign und umfasst die Trainingsbedarfsanalyse und die Erstellung der Inhalte. 

Trainingsbedarfsanalyse: Klarheit von Anfang an!

Gutes Design beginnt mit einer Auftragsklärung und die Durchführung ist oft ein Coaching für den Auftraggeber mit dem Ziel, gemeinsam zu verstehen, was wirklich gebraucht wird. Daraus kann ein Training, kein Training oder etwas ganz anderes entstehen.

Ich arbeite dafür mit einem Canvas mit neun Elementen: die Ausgangssituation, das Performance-Ziel, die Zielgruppe, die Lernziele, die Analyse, die Inhalte, der Transfer, die Evaluation und die Organisation.

Trainingsbedarfsnalyse

Auf zwei davon möchte ich besonders eingehen:

Performance-Ziel: Dieses Ziel ist der Grund, warum Training stattfinden soll und mit folgendem fünfstufigen Prozess wird es möglich, ein messbares Ziel zu formulieren.

  1. Ein Messkriterium […]  (das wir aktuell schon nutzen)
  2.  erhöht / verringert sich um […]
  3.  bis Datum […]
  4.  weil die Zielgruppe […]
  5.  das […] im Arbeitsalltag tun wird / das anwenden wird.

Analyse: Ganz oft passiert es, dass Training verlangt wird und dabei gar nicht die richtige Lösung ist. Stellen wir uns doch immer wieder die Frage „Warum tun sie nicht, was sie tun sollen?“. Wenn es am Umfeld und der Unternehmenskultur liegt, dann sollten zuerst dort alle hinderlichen Faktoren geändert werden und erst dann die Fragen nach fehlenden Fähigkeiten oder Wissen gestellt werden: denn hier ist Training die richtige Lösung.

Der Canvas schafft Struktur und Klarheit – ob auf Papier oder digital. Wichtig ist, dass alles besprochen wird, denn die Trainingsbedarfsanalyse ist die Grundlage für gutes Trainingsdesign.

Inhalte entwickeln oder: Das Lernwürdige vom Lernmöglichen trennen!

 Das Zusammenstellen und Reduzieren der Inhalte ist einer der wichtigsten Schritte im Trainingsdesign.

Gemeinsam mit Fachexpert:innen werden Inhalte gesammelt und somit relevantes Wissen zusammengetragen und strukturiert. Mithilfe der von mir entwickelten Modulkarte werden die Inhalte gegliedert und in sich logisch auf die Lernziele abgestimmt. Modulkarten helfen, den Grobplan des Trainings erkennbar zu machen.

Das Schwierigste kommt zum Schluss: die didaktische Reduktion, die Inhalte auf ein Minimum reduziert, damit Raum für Anwendung, Reflexion und Transfer bleibt.

Fazit

Der Designprozess ist das Fundament jedes wirksamen Trainings. Trainingsdesign bedeutet, vom Ziel her zu denken und den Mut zu haben, Inhalte zu kürzen, statt Trainings zu überfrachten.

Ausblick

Im nächsten Artikel geht es um den Trainingsprozess – also die Umsetzung dessen, was im Design vorbereitet wurde. Wir werfen einen Blick auf Dramaturgie, Methodik und wie Trainer:innen Lernprozesse aktiv und aktivierend begleiten.

Dir gefält, was du liest? Du möchtest mehr darüber erfahren, wie man Trainings besser gestaltet? Melden dich einfach zum Newsletter an und verpasse keinen Beitrag mehr!

Melden Sie sich für meinen Newsletter an.

Sie haben sich erfolgreich angemeldet!

Sichere Dir jetzt Deinen Platz beim kostenfreien Webinarzum Thema Trainingsdesign

Das Webinar findet am 03.04.2024 um 17:30h statt

Du bist dabei! Ich freue mich auf Dich.